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Schülerinnen und Schüler

Inhalte

  • Die Täter und ihre Beweggründe

  • Der tägliche Umgang mit Mobbing

  • Cybermobbing

  • Einem Mobbingopfer helfen

Schülerinnen und Schüler: Services

Die Täter und ihre Beweggründe

Du hast dich wahrscheinlich schon mal gefragt: Warum machen die das? Und warum trifft es ausgerechnet mich?
Du musst wissen, dass Mobbing meistens ein Zeichen von Unsicherheit ist. Die Täter sind oft selbst sehr unsicher, und erhöhen ihr Selbstwertgefühl, indem sie auf andere losgehen. Denn wenn sie andere niedermachen, fühlen sie sich selbstbewusst und wichtig, weil sie es geschafft haben, einem anderen Menschen Angst zu machen. Sie machen sich über die vermeintlichen Schwächen anderer Jugendlicher lustig, um von ihren eigenen abzulenken.
Häufig betrifft es auch Burschen oder Mädchen, die nie gelernt haben, mit Gefühlen umzugehen. Sie wissen nicht, wie man Wut oder Kränkungen in den Griff bekommt, und treten dementsprechend aggressiv auf. Wer beispielsweise regelmäßig erlebt, wie Familienmitglieder ausflippen, herum schreien und Sachen kaputt treten, wird es kaum schaffen, den „richtigen“ und gesunden Umgang mit Gefühlen zu lernen. Manche haben zuhause nichts zu sagen und spielen sich dann in der Schule als Boss auf, um wenigstens dort das Gefühl von Macht zu haben.

Mobber sind im tiefsten Inneren ganz schön feige – deswegen treten sie auch gerne in Gruppen auf. Vielleicht tröstet dich das ja, wenn du bedenkst, dass die meisten Mobber in Wirklichkeit ziemlich arme Würstchen sind.


Oft scheint es, als ob es immer wieder bestimmte Kinder trifft, auf die die Mobber es abgesehen haben. Vielleicht bist du auch selbst jemand, der immer wieder attackiert wird, und du fragst dich: Warum ausgerechnet ich?
Es gibt mehrere Gründe, warum Mobber sich bestimmte Jugendliche herauspicken, die sie quälen können. Einer der Gründe kann zum Beispiel sein, dass der betroffene Mitschüler eine andere Hautfarbe hat, eine andere Religion, oder aus einem anderen Land kommt. In dem Fall ist es für die Täter leichter, weil sie sozusagen „auf den ersten Blick“ ein paar Punkte haben, die den betroffenen Schüler von den anderen abheben. Neuzugänge in der Klasse werden manchmal in die Opferrolle gedrängt, weil sie in der Klasse noch niemanden kennen. Sie hatten noch nicht die Möglichkeit, dort Freundinnen und Freunde zu finden, die sie unterstützen.

Doch jetzt kommen wir zum wahrscheinlich häufigsten Grund, warum Mobber sich eine Person herauspicken: Eifersucht.

Den einen Gefallen, den Mobber uns tun, ist der, dass sie uns unsere herausragendste Eigenschaft verraten – sie drehen sie nur ins Umgekehrte um.
Du hast etwas Einzigartiges an dir, was die Aufmerksamkeit anderer auf sich zieht, etwas Besonderes. Und ein Mobber möchte das kaputt machen, damit du dich schlecht fühlst und dieses Etwas an dir veränderst. Wenn du ein Streber genannt wirst, ist vielleicht jemand neidisch auf deine guten Noten, auf dein Wissen und deinen Ehrgeiz. Wenn sie dich wegen deiner Haare auslachen, sei stolz darauf, dass du vielleicht eine besondere Haarfarbe oder Frisur hast. Wenn sie dich dafür auslachen, wie du tanzt, sind sie vielleicht eifersüchtig darauf, wie du dich bewegen kannst.
Natürlich könntest du alle diese Dinge an dir verändern. Du könntest schlechte Noten schreiben, deine Haare färben, mit dem Tanzen aufhören. Aber willst du das wirklich, nur, um diesen Menschen zu gefallen?
Du musst immer im Kopf behalten: Du bist nicht das Problem. Du hast nichts falsch gemacht!
Mobbing hat nichts mit deiner Persönlichkeit, mit dir als Person zu tun. Es hat damit zu tun, dass ein paar Leute ein zu geringes Selbstbewusstsein haben, um zu sich selbst zu stehen, und das aufpushen, indem sie andere runter machen.
Also, atme tief durch, und vergiss niemals: Du passt genau so, wie du bist.


Du bist nicht schuld!

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Der tägliche Umgang mit Mobbing

Hier ist eine Checkliste für dich, was du im täglichen Umgang mit Mobbern tun kannst. Pick dir die Punkte heraus, die sich richtig für dich anfühlen, und setze sie um. Das Wichtigste ist: Nicht schweigen! Sonst wird sich die Situation nie ändern.

Was du für dich selbst tun kannst:

  • Vertrau dich einem Erwachsenen an. Du bist keine Petze, weil du deinen Lehrern oder Eltern sagst, was los ist. Vergiss nicht, dass deine Mobber Angst davor haben, überführt zu werden, und nur deswegen nicht möchten, dass du etwas sagst. Immerhin haben sie dann Konsequenzen zu befürchten. Es ist nicht petzen, wenn man auf ein Unrecht hinweist. Oder ist eine Frau, die nach einem Raubüberfall die Polizei ruft, etwa eine Petze, weil sie den Räuber „verpetzt“?

  • Sorge für Ablenkung. Triff dich in deiner Freizeit mit Freundinnen und Freunden, verbringe Zeit mit deiner Familie oder einem Haustier, geh einem Hobby nach. Denn ganz ehrlich: Sind deine Mobber so viel Aufmerksamkeit wert, dass du den ganzen Tag im Zimmer sitzt und über sie nachgrübelst?

  • Schreib dich frei. Ein Mobbing-Tagebuch zu führen kann sehr befreiend sein, weil du dir den Frust von der Seele schreiben kannst. Damit hast du auch gleich ein gutes Beweisprotokoll.

  • Begib dich nicht auf das Niveau der Mobber. Es bringt nichts, wenn du dich mit Streichen rächst, oder deine Mobber zurück beleidigst, das zeigt ihnen nur, wie sehr es dich verletzt. Wenn du selbst dazu übergehst, andere zu verspotten, um Frust loszuwerden, machst du genau dasselbe wie die Leute, auf die du so wütend bist.

  • Zeig keine Reaktion. Versuche, bei blöden Kommentaren die Beherrschung zu behalten, und behandle deine Mobber sachlich und neutral. Wenn du das schaffst, werden deine Mobber wahrscheinlich das Interesse an dir verlieren, weil sie merken, dass du keine Angst vor ihnen hast.

  • Stärke dein Selbstvertrauen. Sei dir bewusst, dass du eine tolle, einzigartige Person bist, und konzentrier dich auf deine Stärken.


Was andere für dich tun können:

  • Sprich mit deinen Eltern im Vertrauen darüber. Wenn du nicht möchtest, dass sie direkt einschreiten, bitte sie darum, dir Zeit zu geben, um das Problem selbst anzugehen. Danach könnt ihr immer noch gemeinsam überlegen, wie ihr weiter vorgehen wollt.

  • Such ein Gespräch mit den Lehrern. Besonders dein Klassenvorstand sollte darüber informiert sein, was gerade in der Klasse passiert. Aber du kannst auch andere Lehrer ins Vertrauen ziehen. Vergiss nicht: Deine Schule ist für das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen verantwortlich und muss eingreifen, wenn andere dir Schaden zufügen!

  • Schalte die Schulleitung ein. Wenn deine Lehrer die Sache nicht ernst nehmen, kannst du dich an deinen Direktor oder deine Direktorin wenden. Oft wissen die gar nicht, was in den einzelnen Klassen los ist.

  • Zieh die Bildungsdirektion hinzu. Wenn du das Mobbing bekannt gemacht hast, aber deine Schule nichts dagegen unternimmt, kannst du dich alleine oder mit deinen Eltern an die Bildungsdirektion wenden. Die Bildungsdirektion ist für alle Schulen in einem Bundesland zuständig und kann nachprüfen, was in deiner Schule falsch läuft und warum niemand eingreift.

  • Such dir professionelle Hilfe. Trau dich einem Vertrauenslehrer, dem Schulpsychologen oder einem anderen Therapeuten an. Dort kannst du deinen seelischen Ballast abladen und bekommst professionelle Hilfe bei der Verarbeitung deines Traumas.

  • Such das Gespräch mit anderen Betroffenen. Die Erinnerung daran, dass gerade viele Andere etwas Ähnliches durchmachen, kann sehr hilfreich sein. Du bist nicht allein.

  • Leite rechtliche Schritte ein. Wenn deine Schule die Augen vor dem Mobbing verschließt, besteht die Möglichkeit, dass du zusammen mit deinen Eltern einen Anwalt hinzuziehst, der sich die Sache anschaut. Mehr Informationen dazu findest du unter dem Punkt „Was sagt das Gesetz dazu?“.

  • Denke über einen Klassen- oder Schulwechsel nach. Wenn deine Schule absolut nichts tun will, du mit deinen eigenen Lösungsversuchen gescheitert bist und auch die anderen Schritte keinen Erfolg hatten, ist vielleicht ein Neustart eine annehmbare Option für dich. Vielleicht hast du sogar die Möglichkeit, in eine Klasse zu wechseln, in der du jemanden gut kennst, zum Beispiel einen gleichaltrigen Nachbarn oder eine Freundin. Wenn du das Gefühl hast, dass du in einer Sackgasse angekommen bist, kann das ein guter Neuanfang sein.

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Cybermobbing

Das Internet ist ein wichtiger Teil unseres Alltags. Für Mobber ist es leichter, dort auf andere loszugehen, weil sie ihren Opfern nicht persönlich gegenüber stehen. Aber gerade über soziale Medien hast du viele Möglichkeiten, dich und andere vor Mobbing zu schützen.

Achte darauf, was du postet. Dass du keine peinlichen oder unangebrachten Bilder von dir selbst postet, sollte klar sein. Abgesehen davon, dass du deinen Mobbern damit Angriffsfläche bietest, kann dir die Sache auf den Kopf fallen, wenn du dich in ein paar Jahren für eine Lehrstelle bewerben möchtest, und dem Arbeitgeber als erstes Bild ein Foto entgegen springt, auf dem du mit Freunden besoffen auf einem Sofa liegst.


Achte auf Privatsphäre. Bei den meisten sozialen Netzwerken gibt es die Möglichkeit, dein Profil privat zu stellen. So kann dein Profil nur jemand ansehen, der mit dir befreundet ist. So hast du mehr Kontrolle darüber, wer deine Posts sieht.


Mobber blockieren. Bei vielen Websites und Apps kann man einzelne Nutzer blockieren, zum Beispiel bei Instagram oder Facebook. Die blockierten Personen können dann nicht mehr auf dein Profil zugreifen.


Nicht provozieren lassen. Lass dich nicht online auf Diskussionen oder Streitereien ein, das bringt nichts und führt nur zu weiteren Beleidigungen.


Inhalte löschen lassen. Du hast in sozialen Netzwerken die Möglichkeit, Bilder oder Posts zu melden und löschen zu lassen. Nutz diese Möglichkeit!

Vertrau dich jemandem an. Das können deine Eltern, Geschwister, Lehrpersonen, oder auch Freundinnen und Freunde sein. Behalt die Sache nicht für dich, denn so kann das Problem nicht gelöst werden.


Beweise sichern. Bei Cybermobbing hinterlassen die Täter im Internet eindeutige Spuren, die zurückverfolgt werden können. Ein Screenshot oder ein Foto vom Bildschirm reicht oft aus, um als Beweisstück für die Polizei zu gelten.

Anzeige erstatten. Mit diesen Beweisen kannst du zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Mehr dazu findest du unter dem Punkt „Was sagt das Gesetz dazu?“.

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Einem Mobbingopfer helfen

Schau nicht weg, wenn jemand gemobbt wird!

Es ist klar, dass du nicht ins Kreuzfeuer der Mobber geraten oder als Petze gelten willst. Es ist schwierig, jemanden zu verteidigen, wenn man selbst Angst vor den Tätern hat. Aber Mobbing kann schlimme Folgen für die Betroffenen haben, und  es ist sehr schwer, sich allein aus dieser Situation zu befreien. Deswegen solltest du helfen, wenn ein Klassenmitglied oder eine Freundin bzw. ein Freund gemobbt wird. Du musst dich nicht heldenhaft vor eine Horde Mobber stellen und deinen Freund lautstark verteidigen. Es genügt, wenn du den einen oder anderen der folgenden Punkte beherzigst.

Leiste deinem Freund Gesellschaft, und lenk ihn ab, indem du mit ihm regelmäßig etwas unternimmst.

Sprich mit deinem Freund darüber, warum er einem Erwachsenen davon erzählen sollte. Du kannst auch anbieten, an seiner Stelle mit dem Lehrer darüber zu sprechen. Und wenn du Angst hast, in der Klasse als „Petze“ zu gelten, lies dir am besten noch mal den ersten Punkt bei „Der tägliche Umgang mit Mobbing“ durch.

Gerade in sozialen Netzwerken kannst du anderen beistehen. Es ist leichter, online einen Freund zu verteidigen, wenn man den Mobbern nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht.

Es gibt aber auch Momente, in denen du dich besser zurückhalten solltest. Wenn du dich zum Beispiel in einen Streit einmischst, an dem du ursprünglich gar nicht beteiligt warst, kann das schnell eskalieren. Wichtig ist auch, dass du dich niemals in Gefahr bringen solltest! Wenn du siehst, dass jemand geschlagen wird, hol sofort den nächsten Erwachsenen zu Hilfe. Sich einem aggressiven Schläger selbst in den Weg zu stellen, bringt weder dir noch deinem Freund etwas. Lass dich nicht in eine Prügelei verwickeln!

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